Hartes durchgreifen!


Nicht schlecht, Herr Specht! Normalerweise bin ich ja ein empfindliches Pflänzchen, was Gewaltdarstellungen in Film, Fernsehen und Spiele betrifft, aber dieser in Deutschland nicht erschienene GTA-Clone mit seinem Cel-Shading-Look hat mich doch vor allem spielerisch überzeugt!

Die Geschichte ist schnell erzählt. Die fiktive Stadt „Pacific City“ hat drei Inseln und damit auch drei Probleme. Jede Insel wird von einer kriminellen Organisation beherrscht, welche für Terror und Schrecken auf den Straßen sorgen. Die Polizei bekommt dies schon lange nicht mehr in den Griff und man gründet die „Agency“. Aber selbst die Agency mit ihren „Peacekeepern“ hat ihre Schwierigkeiten. So greift man auf die Mittel der ach so verurteilten Gen-Forschung zurück (auf Basis der kriminellen Forschungsergebnisse der gefährlichsten Bande) und bastelt sich einen Super-Agenten, um mal ordentlich aufzuräumen, d. h. die 21 Bandenbosse zu eliminieren. Mit den unverschämt sarkastischen Sprüchen des „Erzählers“ – welche übrigens der Teleshop-Sprecher aus den Anfangszeiten von RTL ist – erinnert mich das ganze Konzept irgendwie an die damals nicht jugendfreien Filme der 70er und 80er.

Nett ist die Idee, Rollenspielelemente einzuführen. Mit jeder erfolgreichen Aktion, welche oft darin bestand, Gangmitglieder zu beseitigen, verbessern sich die dafür genutzten Fähigkeiten. Was ich aber an den Haaren herbeigezogen finde, sind die sogenannten „Orbs“, welche man auf unzähligen Häusern finden kann. Die Agency habe diese verteilt, damit sich der Agent immer mehr verbessern kann (höher und weiter springen)… klar… aber warum hat sie die Orbs nicht behalten und gibt sie ihm diese nicht direkt? Wobei wir auch schon beim Springen sind… das ist meiner Meinung nach der interessanteste Teil des Spiels. Ohne Probleme kann der Agent aus dem Stand heraus 10 Meter (und mehr) weit- / hochspringen. Das sieht nicht nur cool aus, sondern gibt auch einen taktischen Touch, da man immer am Schauen ist, ob es nicht besser wäre sich auf die Hochhäuser zu hangeln und die Bosse von oben oder von hinten angreifen kann.

Genial finde ich den Coop-Modus. Während des laufenden Spiels kann sich ein anderer Spieler bei Dir einloggen und Dir auch entsprechend bei den Missionen aushelfen. Warscheinlich nicht das erste Spiel dieser Art, aber das erste Mal für mich.

Zwei Sachen stören mich allerdings am Spiel:

  • Das Zielen. Man kann zwar sich das Ziel mit dem LT-Knopf „locken“, allerdings gibt es keinen Knopf zum Ziel wählen / weiterschalten. So kann es vorkommen, dass man versucht, einen Oberboss einzulocken und dann „nur“ einen kleinen Leibwächter erfasst. In der Hitze des gefechts kann das sehr nerven!
  • Das Fahren. Man kann sich zwar jedes Auto schanppen, aber die fahren sich alle wie mit 3,0 Promille im Blut. Furchtbar! Zwar wird es mit der Verbesserung der Fahreigenschaften etwas einfacher, aber unter diesen Umständen fällt es einem auch sehr schwer, diese Eigenschaft auszubauen. :-(

Aber alles in Allem macht mir das Spiel – trotz zurecht diskussionswürdigerGewaltdarstellungen – sehr viel Spaß! Muss aber an dieser Stelle erwähnen, dass die USK die Freigabe nicht zu Unrecht verweigerte! Dieses Spiel gehört keinesfalls in Kinderhände!!!

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